Waldorfpädagogik
FÖRDERUNG ALLER POTENZIALE
Waldorfschulen integrieren Kunst in alle akademischen Disziplinen für Kinder von der Vorschule bis zur zwölften Klasse, um den Lernprozess zu verbessern und zu bereichern. Erkenntnisse über das Innenleben des Kindes und eine stetige Begleitung seiner Entwicklungsstadien bilden die Basis der Waldorfschule. Die Waldorfpädagogik möchte ein lebenslanges Lernen bei allen Schüler fördern und die komplette Entfaltung ihrer einzigartigen Fähigkeiten ermöglichen.
Die Waldorfpädagogik wurde im frühen 20. Jahrhundert gegründet und basiert auf den von Dr. Rudolf Steiner aufgestellten Ausbildungserkenntnissen, -lehren und -prinzipien. Die Prinzipien der Waldorfschule entwickeln sich aus einem Verständnis der menschlichen Entwicklung, das auf die Bedürfnisse des heranwachsenden Kindes eingeht. Steiner betonte die Liebe als grundlegenden Ausgangspunkt für die Erziehung und Bildung von Kindern. Erwachsene, die das Kind umgeben (Eltern, Erzieher, Lehrer), sind Vorbilder für das Kind. Es lernt, indem es alles nachahmt, was es um sich herum sieht und erlebt. Daher sollte der Waldorfpädagoge daran arbeiten, sich selbst und die Welt um ihn herum kennenzulernen, damit er dem Kind ein nachahmungswürdiges Vorbild geben kann.
Musik, Tanz und Theater, Schreiben, Literatur, Legenden und Mythen unterliegen nicht nur dem Lesen und Testen. Sie sind erfahrbar. Durch diese Erfahrungen fördern Waldorfschüler ihre intellektuellen, emotionalen, physischen und spirituellen Fähigkeiten, um sich zu Individuen zu entwickeln, die von ihren Zielen überzeugt sind und der Welt zugutekommen.
In seinen Vorträgen über Pädagogik spricht Steiner darüber, wie sich die Natur des Kindes nach Kunst sehnt, sowohl nach der bildenden Kunst, als auch nach Literatur und Musik. Deshalb umfasst die Waldorfpädagogik eine an Vorschulkinder angepasste Eurythmie, Aufführungen, Geschichten, rhythmische Spiele im Kreis, Lieder, Wachsen, Wollarbeiten, Malen mit der Nass-in-Nass-Technik. Dies fördert gleichzeitig ein Sinn für Ästhetik. Kinder sollten auch Hörerfahrungen unterschiedlicher Instrumente erhalten. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass Kindern mit Live – Musik und Wort auseinandergesetzt werden müssen, damit sie eine reale Bezugsperson erhalten.
Die Berücksichtigung von Rhythmen (Natur, Wechsel von Tag und Nacht, Jahreszeiten) während des Tages, der Woche und des Jahres dient den Erwachsenen als Leitfaden für die Harmonisierung von Rhythmen und die Erstellung von Ritualen bei Kindern, während dessen Wiederholung dem Kind ein Gefühl der Sicherheit gibt und bei der Erziehung hilft.
Rudolf Steiner und Geschichte der Waldorfpädagogik
Die Waldorfpädagogik hat ihre Wurzeln in der geisteswissenschaftlichen Forschung. Steiner spricht von der dreifachen Natur des Menschen als einem Wesen aus Geist, Seele und Körper, dessen Fähigkeiten sich auf dem Weg zum Erwachsenenalter in drei Entwicklungsstadien entwickeln: frühe Kindheit, mittlere Kindheit und Jugend.
Im April 1919 besuchte Rudolf Steiner die Zigarettenfabrik Waldorf Astoria in Stuttgart. Das im Krieg besiegte Deutschland befand sich am Rande eines wirtschaftlichen, sozialen und politischen Chaos. Steiner sprach dort mit den Arbeitern über die Notwendigkeit einer Reform und Neustrukturierung der Gesellschaft und das politische und kulturelle Leben dieser neuen Gesellschaft.
Emil Molt, der Fabrikbesitzer, bat Steiner, eine Schule für die Kinder der bei ihm beschäftigten Arbeiter aufzustellen und pädagogisch zu betreuen. Steiner willigte ein und im September 1919 öffnete die erste Freie Waldorfschule erstmalig ihre Pforten.
GLOBALE BEWEGUNG
- Die globale Waldorfliste enthält weltweit alle aktuellen Anschriften von Waldorf- und Steiner-Schulen (1092 in 64 Ländern), Kindergärten (1.857 in mehr als 70 Ländern), Waldorfvereinigungen und Zentren für Waldorf-Lehrerbildung und wird mindestens einmal jährlich aktualisiert.
- 100 Jahre nach der Gründung der ersten Waldorfschule gibt es weltweit über 1.000 Waldorfschulen, fast 2.000 Waldorfkindergärten, viele Lehrerausbildungseinrichtungen und Hunderte von Zentren, die einer großen Anzahl von Kindern in über 60 Ländern zusätzliche Bildung bieten.
- Die Waldorfpädagogik ist eine progressive Pädagogik, die sich weltweit am schnellsten verbreitet. Die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) führt an, dass „die Ideale und ethischen Grundsätze der Waldorfbewegung … denen der UNESCO entsprechen“.Um mehr über diese globale Bewegung zu erfahren: Klicken Sie hier und hier
Waldorfbewegung in Kroatien
In Kroatien gibt es zwei Waldorfschulen (in Zagreb und Rijeka) und eine große Anzahl von Waldorfkindergärten, während das Institut für Waldorfpädagogik eine „Studie für morgen“ organisiert, in der Waldorflehrer und -pädagogen ausgebildet werden.
Waldorfkindergarten Duga, Split
Waldorfkindergarten Iskrica, Split
Waldorfkindergarten Pikulica, Zagreb
Waldorf Waldkindergarten Šumska vila
Im Kindergarten Grigor Vitez in Zagreb, Vjeverica in Zagreb und Cipelica in Čakovec gibt es Erziehungsgruppen, die nach den Prinzipien der Waldorfpädagogik vorgehen.