Biologisch- dynamische Landwirtschaft

BIODYNAMIK IST EINE DIE PESTIZIDFREIE SAATZUCHT ÜBERSCHREITENDE FORM DER LANDWIRTSCHAFT.


SIE STEHT IM BEZUG ZUR INNEREN ENTWICKLUNG UND IM DIENSTE DER ERDE UND MENSCHHEIT


Der Begriff Biodynamik setzt sich aus zwei lateinischen Wörtern zusammen; BIOS bedeutet Leben und DYNAMIS bedeutet Energie.

Biodynamik ist ein ganzheitlicher, ökologischer und ethischer Ansatz zu Landwirtschaft, Gartenbau, Lebensmittel und Ernährung, in dem Vitalität höchste Priorität hat. Die biodynamische Landwirtschaft wird seit knapp einem Jahrhundert auf allen Kontinenten umgesetzt. Die biodynamischen Grundsätze und Praktiken basieren auf den spirituellen Einsichten und praktischen Vorschlägen von Dr. Rudolf Steiner, und wurden in Zusammenarbeit mit zahlreichen Landwirten, Forschern und Wissenschaftlern in den frühen 1920-er Jahren entwickelt. Steiner regte insbesondere die Landwirte dazu an, eine persönliche Beziehung zu Pflanzen, Tieren, dem Boden und sogar dem Dünger aufzubauen, um an die Landwirtschaft ganzheitlich herantreten zu können.

Heute umfasst die biodynamische Bewegung tausende regenerativer Gärten, Bauernhöfe, Farmen, Obstgärten und Weinberge in einer Vielzahl von Klimazonen, ökologischer Kontexte und wirtschaftlichen Bedingungen auf allen Kontinenten der Welt.

Die Geschichte der biodynamischen Landwirtschaft?

Im Jahr 1924 wandte sich eine Gruppe europäischer Landwirte an Dr. Rudolf Steiner, nachdem sie einen abrupten Rückgang in der Fruchtbarkeit der Samen, der Vitalität der Feldfrucht und der Gesundheit von Tieren feststellten. Steiners Antwort dazu war ein Vortragszyklus, der den Hof als lebenden Organismus vorstellte: unabhängig und selbsttragend, verantwortlich für die Schaffung und Erhaltung seiner Gesundheit und Vitalität. Dies war der genaue Gegensatz zu der damaligen Ansicht der Farm als Fabrik, in der chemische Pestizide und synthetische Düngemittel zu Einsatz kamen, was weitgehend für die von den Landwirten bemerkte geschwächte Vitalität verantwortlich war, sodass sich diese an Steiner wendete. Die Arbeitsmethoden und -prinzipien stellte er im Jahr 1924 im Rahmen des sogenannten Landwirtschaftlichen Kursus vor und legte biologisch-dynamische Präparate als Schlüssel für diese Art des Anbaus / der Produktion fest.
Die ideale biodynamische Landwirtschaft ist eine Kreislaufwirtschaft: der Landwirt hält so viele Tiere, wie er von seinem Land ernähren kann. Ihr Mist sorgt für eine hohe Bodenfruchtbarkeit und schafft so die beste Nahrung für den Menschen. Mit Hilfe von biodynamischen Präparaten kontrolliert der Hersteller die natürlichen Prozesse. Dadurch wird die Farm zu einem einzigartigen Organismus, in dem die Organe voneinander abhängig sind: Menschen, Pflanzen, Tiere und Boden – alle arbeiten zusammen.
Heute, fast 100 Jahre nach Steiners Landwirtschaftskurs, erzeugen tausende Landwirtschaftsbetriebe in mehr als 60 Ländern weltweit Lebensmittel nach den biodynamischen Prinzipien entsprechend dem Demeter-Standard. Demeter ist der größte Anbieter von zertifizierten Bio-Produkten (biodynamisch) in der Welt.
In den frühen 1920er Jahren war die Landwirtschaft deutlich sichtbaren Veränderungen ausgesetzt. Der wachsende Einfluss von Technologie und Wissenschaft sowie Gewinnerzielung werden zur dominierenden Richtschnur in der Lebensmittelproduktion. Bereits seit Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Landwirtschaft in England einzig aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet. Im Jahr 1810 erklärte Albrecht von Thaer die Landwirtschaft zu einem Wirtschaftszweig, der ausschließlich zu Gewinnzwecken betrieben wird. Diese Ansicht wurde im 19. Jahrhundert immer dominanter und führte allmählich zu einer ausbleibenden Unterscheidung zwischen landwirtschaftlicher Produktion und der Lebensmittelindustrie. Viele Landwirte haben sich solchen Entwicklungen mit großer Sorge und wachsendem Misstrauen gestellt.

 

Was ist neuartig am Landwirtschaftskurs
von Dr. Rudolf Steiner?

Dieser Kurs legte den Grundstein für eine biodynamische Landwirtschaft, dem ältesten und umfassendsten ökologischen Landwirtschaftskonzept,
das sich bald auf der ganzen Welt ausbreitete.

„In die Vorträge habe ich die Herstellungsmethode von landwirtschaftlichen Produkten und deren Herstellungsbedingungen mit aufgenommen. Durch diese Gespräche sollte ein praktisches Verständnis erreicht werden, das bestimmte Fragen auch geistig beleuchten kann, sodass diese praktischen Erkenntnisse den heutigen wissenschaftlichen Forschungen gegenübergestellt werden. “
Die Vorträge sind kein übliches Lehrbuch über die Landwirtschaft, bieten jedoch eine neue Auffassungsweise für die landwirtschaftliche Ganzheit aus der landwirtschaftliche Produkte entstehen. Was sich später nach den Vorträgen des Landwirtschaftskurses als „Biodynamik“ entwickelte enthält grundsätzlich drei Dimensionen:
- die Bedingungen, unter denen landwirtschaftliche Erzeugnisse hergestellt werden;
- konkrete in der Vortragsreihe dargestellte Maßnahmen;
- Elemente einer kontinuierlichen, umweltfreundlichen Herstellung von Nahrungsmitteln, die den Körper, sowie die Seele und den Geist des Menschen nähren.
Auch wenn das ökologische Landwirtschaftskonzept nicht klar definiert ist, zeigt es in erster Linie eine klare Arbeitsrichtung. Zweitens werden mit dem Konzept der biodynamischen Landwirtschaft „Produktionsbedingungen“ mit Know-how und gewissen Maßnahmen und Vorbereitungen verschmolzen.
In einer beeindruckend zusammenhängenden Komposition wird die Landwirtschaft in den Kontext irdisch-kosmischer Kräfte gestellt. Dieses Grundmotiv, das für das gesamte Konzept von zentraler Bedeutung ist, durchdringt den gesamten Vortragszyklus. Es stellt eine vollständige Umkehrung der mechanisch-materialistischen Kausalanalyse von Materie in der Landwirtschaft dar. Die offensichtlichen Ergebnisse in der modernen Agrarindustrie basieren auf diesen Methoden. Gleichzeitig ist es eine der Hauptursachen für den fragwürdigen biologischen Zustand der Erde.

Landwirtschaft im Einklang mit kosmischen Rhythmen

Ernährungsprinzipien

Die Ernährung betrifft den gesamten Menschen, d.h. den Körper, aber auch seine Vitalität und seinen psycho-spirituellen Geisteszustand. Deshalb gab Rudolf Steiner bereits in seinen frühesten Vorträgen vor circa 100 Jahren Richtlinien zur entsprechenden Ernährungsweise. Mit der biodynamischen Landwirtschaft hat sich dieses Bewusstsein nicht nur auf die Auswahl von Lebensmitteln wie Getreide oder Kartoffeln ausgeweitet, sondern auch auf den Standard und die Art und Weise ihres Anbaus. Die Lebensmittelproduktion nach biodynamischen Prinzipien ist gut für die Regeneration und den Erhalt des Bodens, und die mit biodynamischen Methoden hergestellten Produkte sind nahrhafter und energetisch besser und reicher.

Lebensmittelqualität

Normen, die die Qualität der Ernährung im anthroposophischen Sinne bestimmen, sind wesentlich umfassender, als die heute als wissenschaftlich anerkannten Normen. Nicht nur die Zutaten bestimmter Lebensmittel werden als wichtig und relevant angesehen, sondern auch die natürlichen und menschlichen Einflüsse, die die Anbauungs- und Verarbeitungsweise bestimmt haben. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um pflanzliche und tierische Lebensenergien und Bedingungen, die in verschiedenen Stadien der Vorbereitung für den Verkauf an den Verbraucher standardisiert werden. Diese Kräfte haben einen aktiven Einfluss auf den Menschen, weil sie die Verdauung und den Stoffwechsel, bzw. die zentralen Lebensprozesse in seinem System, anregen. Die Art und Weise, wie diese Kräfte wirken, hängt vom Nahrungstyp und der Anbauungsweise ab. Pflanzen gewinnen unterschiedliche innere Kräfte, die von ihrer Lebensweise, der Umwelt und der Pflege vom Menschen abhängen. Selbiges kann auch bei Tieren vorgefunden werden, abhängig von ihrer Haltung – Können sie sich frei bewegen und sozialen Kontakt untereinander halten? Dies hat ebenso unterschiedliche Auswirkungen auf die Person, die solche Lebensmittel zu sich nimmt.

Biologische Qualität
(Pflanzen- oder Tierart)

Zuchtqualität
(landwirtschaftliche Einflüsse)

Verarbeitungsqualität

Koch- bzw. Zubereitungsqualität

Diese erweiterte Ansicht des Standards führt zu einem anderen Urteil und Verständnis der Eignung und Leistung unserer Lebensmittel. Gerade dies wird unter anderem durch verschiedene Richtlinien bestimmt, die in den internationalen biodynamischen Standards von Demeter zusammengefasst sind.


https://www.demeter.net/
https://www.biodynamics.com/

 

Während der Vortragsreihe im Landwirtschaftlichen Kurs zeichnete Rudolf Steiner folgendes Bild